Häufige urologische Krankheiten

Beschwerden beim Wasserlassen durch die gutartige Prostatavergrösserung

Operative Therapie

Transurethrale Mikrowellen Thermotherapie (TUMT)

Die transurethrale Mikrowellen Thermotherapie (TUMT) ist eine Methode zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrösserung.

Die TUMT wird national und international seit ca. zehn Jahren eingesetzt. Es sind weltweit mehr als 50 000 Patienten behandelt worden. Anerkannte wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse liegen von Behandlungen an etwa 2500 Patienten vor.

Das Prinzip der Behandlung besteht in einer Schädigung des Prostatagewebes durch Hitze, die über eine gekühlte Mikrowellenantenne in die Prostata eingebracht wird. Die Mikrowellenantenne wird in einen speziellen Katheter eingebracht, der in dem Teil der Harnröhre platziert wird, der durch die Prostata führt. Durch die Kühlung des Katheters werden nur die inneren Anteile der Prostata behandelt, die Harnröhre bleibt weitgehend unbeeinflusst. Auch in anderen, die Prostata umgebenden Teilen des Körpers (z.B. Mastdarm), ist eine Hitzeschädigung ausgeschlossen, da eine computergestützte Temperaturmessung und Steuerung der Mikrowellenenergie dies verhindert. In der Prostata werden Temperaturen zwischen 45°C und 70°C erreicht. Die Höhe der Temperatur ist von Größe und Durchblutung der Prostata und der Art des verwendeten Gerätes abhängig.

Je nach Gerät oder der Geräteeinstellung kann eine Niedrig- (bis 55°C) oder Hoch-Energie-Behandlung (bis 70°C) erfolgen. Welche Variante eingesetzt werden soll, muss nach einer genauen urologischen Untersuchung im Gespräch zwischen Arzt und Patient entschieden werden.

Die Behandlung kann ohne Narkose und ambulant durchgeführt werden und dauert je nach Gerät zwischen 45 und 90 Minuten. Da die Prostata durch die Hitzeschädigung vorübergehend anschwillt, kann es zu einer vorübergehenden Zunahme der Beschwerden kommen. Erst innerhalb der nächsten Tage und Wochen wird der Behandlungseffekt deutlich.

Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten operativen Behandlung beträgt nach fünf Jahren 15 bis 30%. Im Vergleich zur klassischen Operation der gutartigen Prostatavergrösserung über die Harnröhre (TUR-Prostata) zeigt die TUMT hinsichtlich der Verbesserung des Harnstrahles weniger gute Ergebnisse.